Von Klezmer bis Swing

 

 

 

 

 Fränkische Nachrichten Walldürn  28.11.22

 

 

 

Rhein-Neckar-Zeitung Walldürn 28.11.2022

 

 

Artikel Main-Post vom 7.1.2020                            

  

 

 Artikel Main-Echo vom 16.12.19

Artikel MainPost vom 21.11.18

 

Konzert in Buchen-Hainstadt 23.Juli 2018  "Der Mond ist eingefangen....."

Hainstadt.Mit einem ganz besonderen kulturellen Glanzlicht hat der katholische Kirchenchor Hainstadt sich und den Besuchern ein außergewöhnliches Geburtstagsgeschenk bereitet. Zum 85-jährigen Bestehen des Cäcilienvereins gaben die vielseitig begabte Walldürner Künstlerin Ann-Kathrin Schneider und die Würzburger Formation „Klez’ amore“ in der Pfarrscheuer ein Konzert zum Thema „Der Mond ist eingefangen“.

Auch wenn der Mond an jenem Abend wegen des wolkenverhangenen Himmels nicht zu erblicken war, so verzauberten die literarisch-musikalischen Mondbetrachtungen das Publikum auf ihre ganz eigene Weise. Seit Menschengedenken übt der Mond eine große Faszination aus. Kein Wunder, dass er immer wieder beschrieben und besungen wird. Was Dichter und Denker, Musiker und Komponisten aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen festgehalten haben, davon gaben die Akteure in Hainstadt eine beeindruckende Kostprobe.

Es dominierten die eher leisen Töne, die das Innere berührten und den Alltag schnell vergessen machten. Gleich zu Beginn ließ „Lost in the Stars“ von Kurt Weill die Zuhörer auf leichte und heitere Art eintauchen in ein weites, unendliches Universum, das gleich darauf wieder begrenzt wurde mit Bart Howards bekanntem Jazztitel „Fly me to the Moon“.

Sanft und nahegehend

Wenngleich der Mond bei Jimmy Webb in „The Moon is a harsh Mistress“ als „harte Herrin“ tituliert wird, so waren die Klänge doch sehr sanft und nahegehend. Die Töne von Klarinette und Oboe, untermalt von den Klängen der Gitarre und des Kontrabasses, prägten sich bei „Unter dayne vayse Shtern“ ganz besonders bei den Gästen ein. Vor allem, wenn sie zwischendurch einmal die Augen schlossen.

„Moon and Sand“ ließ die Zuhörer beim Rauschen der Wellen davon träumen, verliebt bei Mondschein am Strand zu liegen und den „Zauber der Liebe“ zu erleben. Mit „It’s only a Paper Moon“ endete der erste Teil des Konzerts mit herzlichem Applaus.

Die leidenschaftliche Spielwiese der Musiker und die stimmlich intensive Interpretation der Lieder durch Ann-Kathrin Schneider setzten sich nach der Pause fort. Besonders das von der Oboe getragene „Hijo de la Luna“ von Jose Maria Cano und „Sheyn vi di levone“ aus dem Klezmer-Repertoire stachen hier heraus, ebenso wie das heiter-beschwingt anmutende „How high the Moon“ oder auch „Shoot the Moon“. Das klassische Instrumentarium der Gruppe mit Oboe, Klarinette, Gitarre und Kontrabass wurde immer wieder ergänzt durch Flöte, Englisch Horn, Bassklarinette und Akkordeon.

Mit Sting’s „Sister Moon“ in deutscher Übersetzung (König der Nacht) setzten die Künstler einen grandiosen Schlusspunkt unter ihr Programm, das maßgeblich auch von der pointierten und zugleich einfühlsamen Rezitation zahlreicher Gedichte und Texte durch Ann-Kathrin Schneider lebte. So ergänzten unter anderem Beiträge von Rainer Maria Rilke, Friedrich Rückert, Joseph von Eichendorff, Christian Morgenstern, Theodor Storm und Heinz Erhardt die unvergessliche Reise zum und um den Mond.

Das Publikum spendete den Künstlern rauschenden Beifall für einen sinnlich-vergnügten Abend, der mit der Zugabe „Moon River“ gekrönt wurde. Kirchenchor-Vorsitzender Bernd Rathmann dankte den Musikern und Ann-Kathrin Schneider für das gelungene Geburtstagsgeschenk, das auch als Einstimmung auf die totale Mondfinsternis am kommenden Freitag bei hoffentlich ungetrübtem Nachthimmel gesehen werden kann. mira

 

 

Besinnliches und Lustiges in einer »wunderweißen Nacht«

 

Weihnachtskonzert: Gruppe Klez’amore und Ann-Kathrin Schneider gestalten besonderes Programm im Alten Rathaus in Miltenberg

 

(© Sylvia Horlebein)

 

MiltenbergMontag, 18.12.2017 - 20:46 Uhr

 

Lan­ge hat es ge­dau­ert, aber am Sams­tag hat es dann end­lich ge­klappt. Das Kul­tur­amt Mil­ten­berg hat­te für ein ganz be­son­de­res Weih­nachts­kon­zert Ann-Ka­th­rin Schnei­der und Klez’amo­re ins Al­te Rat­haus ein­ge­la­den. Vor voll be­setz­ten Rei­hen star­te­te das Weih­nacht­s­pro­gramm »Es gibt so wun­der­wei­ße Näch­te«.

 

Wieder einmal konnten die Ausnahmemusiker die Zuhörer begeistern. Nicht nur fremdländische Weihnachtslieder, sondern auch besinnliche Texte wurden dargeboten. Zu einer Reise von Deutschland nach Frankreich über England, Katalonien und Polen nahmen sie die Reihen mit.
Die klare, reine Stimme von Schneider entführte in vergangene Zeiten mit bekannten und unbekannten Liedern. So kamen bei »Gläns öber sjö och strand« schwedische Weihnachtsgefühle auf. Auch wenn die Worte nicht zu verstehen waren, sorgten sie trotzdem für Gänsehaut und ein Innehalten. Schon etwas verständlicher war es da bei englischen Stücken, wie »Once in royal David’s City« oder »The little road to Bethlehem«.
Aber es gab auch rein musikalische Stücke. Mit Antonio Vivaldis »Winter« oder das katalonische Volks- und Weihnachtslied »El Cant dels Ocells« durften dann die Musiker die Reihen begeistern und ihr Können an den Saiten- und Blasinstrumenten zeigen. Die musikalischen Stücke w wechselten sich mit besinnlichen und lustigen Texten ab, die Schneider mit ihrer Stimme zum Leben erweckte. Da spielte es keine Rolle, ob sie die Gedanken eines Hirten von Susanne Niemeyer oder den alljährlichen Wahnsinn um Weihnachten von Amelie Fried las. Mit ihrer geschulten Stimme ließ sie die Personen lebendig werden. Mal hoch, mal tief, mal zurückhaltend und dann wieder ganz bestimmt.
Schneider komplettierte mit den Texten die musikalische Weltreise. Kein Wunder also, dass nach dem Programm Applaus erklang, der partout nicht enden wollte. Mit Merry Christmas gab es dann eine ganz bekannte und beliebte Zugabe. Viele Besucher schlossen die Augen und lauschten einfach nur dem lieblichen Gesang und der tollen Musik. Nach dem Konzert waren sich alle einig, Klez`amore und Schneider müssen unbedingt wiederkommen. Sylvia Horlebein

 

 

 

 

 

 

 

 Der Mond ist eingefangen......

 Beyond the Blue

Konzert: Ensemble Klez'amore regt in Schmerlenbach an zum Meditieren über Marc Chagalls Mainzer Fensterbilder

Hösbach-Schmerlenbach
 
Traditionelle Klezmermusik, versetzt mit einem ordentlichen Schuss Romantik, hat das
Würzburger Ensemble Klez‘amore beim Konzert am Sonntagabend in der voll besetzten
Wallfahrtskirche in Schmerlenbachgeboten.
Lebensfreude und Frömmigkeit kamen dabei gleichermaßen zum Zug.
Die Veranstaltung war ein Beitrag zur interreligiösen Verständigung, denn als
Gegenstand der Betrachtung unter dem Titel »Beyond the Blue« (jenseits des
Blaus) dienten die Chorfenster der katholischen Pfarrkirche St. Stephan in Mainz,
geschaffen vom jüdischen Künstler Marc Chagall, geboren in Russland und lange
in Frankreich wirkend.
Chagall arbeitete bis zu seinem Tod 1985 an den neun Glasfenstern mit insgesamt
177 Quadratmetern Fläche, die später von Schülern vollendet wurden. Der
Künstler stellte darauf nicht nur alttestamentarisch-jüdische Szenen dar, sondern
auch solche aus dem Neuen Testament: die Verkündigung Mariens, Jesu Geburt
und seinen Tod am Kreuz. Chagall wollte mit dem einzigartigen Werk, auf dem die
geheimnisvolle Farbe Blau dominiert, einen Beitrag zur deutsch-jüdischen
Aussöhnung schaffen.
Informatives und Spirituelles
»Weil alles Leben unerbittlich zur Neige geht, haben wir während des unseren die
Pflicht, es mit unseren Farben von Liebe und Hoffnung zu füllen.« Dieses Chagall
zugeschriebene Zitat griff Edith Spanier Zellmer in ihren Textbetrachtungen auf.
Darin mischte sie Informatives über die Entstehungsgeschichte des Kunstwerks
mit spirituellen Betrachtungen.
Mit jedem Gebet an Gott falle ein Schleier von unseren Augen: Die Moderatorin
schloss mit dieser jüdischen Weisheit, nach eineinhalb Stunden, die fernab vom
Novembergrau immer intensiver hineingeführt hatten in Chagalls Farben der Liebe
und der Hoffnung, eingerahmt vom verspielten Rokoko-Schmuck des
Wallfahrtskirchleins - der dem Abend eine weitere interessante Facette verlieh.
Die Engelsputten über dem Altar ließen an den römischen Liebesgott Amor
denken, als das Ensemble das Liebeslied »Das Licht deines Lächelns« zu Chagalls
Bild vom biblischen Brautpaar Isaak und Rebecca anstimmte: eine bezaubernde
Verflechtung der Kulturen.
Ernst-Martin Eras (Oboen und Flöten), Konrad Zellmer (Klarinette und Akkordeon),
Armin Höfig (Gitarre) und Stefan Kraneberg (Kontrabass) wechselten mit
Leichtigkeit und hörbarer Sanges- und Spielfreunde von einer Tradition zur
anderen. Hier waren die jahrhundertealten Klezmer-Melodien, mit ihrem Taumel
zwischen himmelhoch jauchzendem Überschwang und slawischer Schwermut -
etwa in der »Jiddisch Mazurka« zum Bild von König David mit der Harfe oder im
»Jiddische Hochzeitswalzer« für Sara und Abraham. Dort waren die mystisch
angehauchten Kleza'more-Eigenkompositionen aus dem Passionsspiel »Mensch
Jesus« (das bereits im Frühjahr in Schmerlenbach aufgeführt worden war).
Friedenslied zum Schluss
Das Lied »Der Engel« erzählte vom Propheten Elia, »Hosianna« vom Jubel über
den auferstandenen Heiland. Das darauf folgende traditionelle jiddische Friedens-
Lied »Shabbes, Shabbes, Shabbes« zum Fensterbild »Der ewige Sabbat« war
krönender Abschluss eines noch lange auf dem Heimweg von Schmerlenbach
nachklingenden Konzerts.
Melanie Pollinger
20.02.2011 Main-Netz
main-netz.de/…/art3986,995489?_FR… 1/2